Garnelen sterben - Das sind die Ursachen

Warum sterben meine Garnelen?

Gefunden auf: https://www.tigergarnelen.com/anfaenger/warum-sterben-meine-garnelen/

Oft wird die Ursache bei einer Erkrankung der Tigergarnelen vermutet. Meist wird auf eine bakterielle Infektion spekuliert. Jedoch hat man bei regelmäßigem Wasserwechseln und bei abwechslungsreichem Futter eigentlich keine Probleme mit Krankheiten bei den Tigergarnelen.

Die Ursache für das Sterben der Garnelen muss also an andere Stelle gesucht werden. Im Folgenden habe ich die häufigsten Ursachen für die Todefälle bei den Tigergarnelen erläutert. Es werden auch Tipps gegeben, wie man diese vermeiden kann.

Neue Pflanzen im Aquarium

So traurig es ist wenn eine Tigergarnele verendet, manchmal kann man aber genau dieses im Vorfeld schon vermeiden.

Neue Pflanzen, die man im Handel erworben hat, sollte man nicht sofort in ein Aquarium mit Tigergarnelen setzen. Es ist ratsam, diese Pflanzen mindestens eine Woche in einem Eimer zu Wässern und anschließend mit Aquariumwasser außerhalb des Aquarium abzuspülen.

Die meisten Aquariumpflanzen werden in sehr großen Wasserpflanzengärtnereien gezüchtet. Dort werden die Pflanzen häufig mit Kontaktgiften gegen Schädlinge behandelt, diese würden den Tigergarnelen schaden und zum Tod der Garnelen führen.

Aus kommerziellen Gründen werden die Pflanzen dort zudem mit großen Mengen Dünger behandelt. Würden die Pflanzen dann direkt vom Händler, ohne vorheriges Wässern, in ein Aquarium mit Tigergarnelen gelangen könnte das fatale Auswirkungen auf die Tigergarnelen haben. Aus diesem Grund sollten neue Pflanzen unbedingt vor dem Einbringen ins Garnelenaquarium mehrere Tage gewässert werden.

Bezieht man Pflanzen von befreundeten Aquarianern sollte man im Vorfeld abklären, ob diese Pflanzen frei von Planarien oder sonstigen Schädlingen sind.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, behandelt die Pflanzen mit einem geeigneten Medikament gegen Planarien, was gleichzeitig auch alle anderen Schädlinge bekämpft. Diese Mittel enthalten meist Kupfer, was für die Garnelen tötlich ist. Aus diesem Grund sollten die Pflanzen nach einer solchen Behandlung auch eine Woche gewässert werden.

Tod bei Junggarnelen durch den Filter

Jeder Halter der Tigergarnele freut sich immer, wenn er Junggarnelen in seinem Garnelenaquarium entdeckt hat. Jedoch muss man erwähnen, dass bei vielen unerfahrenen Garnelenhaltern die jungen Garnelen keine großen Überlebenschancen haben.

Die jungen Tigergarnelen sind nur 1-2 mm groß. Man kann sich leicht vorstellen, dass diese kleinen Garnelen in die Ansaugschlitze der Innenfilter klettern. Sie werden dann in das Filterinnere gezogen und durch das Flügelrad im Filter getötet.

Herkömmliche Innenfilter und Außenfilter sind daher mit etwas Vorsicht zu betrachten. Man muss dafür sorgen, dass keine Junggarnelen in den Filter hineinkrabbeln können. Auch kann es passieren, dass durch den starken Sog, den so ein Filter produziert, hier Junggarnelen in den Filter eingesogen werden.

Abhilfe schaffen

Man kann über die Ansaugschlitze des Innenfilters oder über den ganzen Filter zusätzlich ein Stück eines abgeschnittenen Beines einer farblosen Strumpfhose überziehen. Bei einem Ansaugsieb eines Außenfilters kann man auch ein zurechtgeschnittenes Filterstück einer Filtermatte überstülpen.

Andere Filterarten

Bewährt haben sich sogenannte Bio-Filter, die aus einem Innenstück aus Kunststoff verfügen, wo ein sehr feiner Filterschwamm das Innenstück umschließt. Diesen Filter betreibt man entweder mit Luft oder über einen oben aufgesteckten motorbetriebenen Filterkopf.

Hamburger Mattenfilter

Der wohl beste Filter für ein Garnelenaquarium ist der Hamburger Mattenfilter. Bei diesem Filter wird eine Filtermatte über eine Seite des Aquariums gespannt. Man teilt somit das Aquarium mit der Filtermatte in zwei Teile.

Man pumt nun mit einem Luftheber oder einer Strömungspumpe das Wasser von einer Seite der Filtermatte auf die andere Seite. Das Wasser läuft dann durch die Filtermatte wieder zurück und wird dadurch gefiltert. Man sollte jedoch sehr feine Filtermatten verwenden (45ppi). Nur bei diesen sehr feinen Matten können keine Junggarnelen durch die Filtermatte krabbeln.

Diese Filtertrechnik ist, wenn man sie mit einem Luftheber betreibt für junge Tigergarnelen absolut ungefährlich. Zudem wird zugleich das Wasser mit Sauerstoff angerechert.

Ich verwende in allen meinen Becken diese Art der Filterung und bin mit dieser 100-%ig zufrieden.

Kupfer im Wasser

Eine der häufigsten Toddesursachen bei Tigergarnelen ist Kupfer im Leitungswasser. Das Leitungswasser kann Kupfer (Cu) enthalten und die Garnelen dadurch töten.

Vor einigen Jahren wurden noch sehr häufig Kupferleitungen für die Wasserleitung verbaut. Sehr oft findet man dies in älteren Häusern. Das Wasser fliesst durch diese Leitungen aus Kupfer und nimmt dadurch kleinste Kupferteilchen auf. Auf diesem Wege gelangt Kupfer durch das Leitungswasser zu den Garnelen.

Entweder vertraut man seinem Ausgangswasser oder man prüft das Wasser zuvor mit einem Kupfertest. Man sollte wissen, dass geringste Spuren Kupfer im Leitungswasser Garnelen und Schnecken tötet, bei denen Fische noch problemlos überleben können.

Allgemein reagieren Tigergarnelen sehr empfindlich auf giftige Stoffe im Wasser, von denen Kupfer eines der tödlichen Gifte ist.

Bewährt hat sich auch eine einmalig höhere Investition um Kupfer erst garnicht in sein Wasser für Tigergarnelen kommen zu lassen. Wenn man sein Wechselwasser über einen Feinstfilter unter dem Waschtisch laufen zu lassen.

Jedoch ist das Leitungswasser nicht die einzigste Möglichkeit, wie die Garnelen mit Kupfer in Berührung kommen können. Viele Medikamente für Fischkrankheiten enthalten Kupfer.

Pflegt man Garnelen mit erkrankten Fischen in einem Aquarium, sollte man das zu behandelnde Medikament erst auf Inhalt von Kupfer prüfen. Die sicherste Möglichkeit wäre jedoch, wenn man die Garnelen für die Dauer der Behandlung in ein anderes Aquarium umsetzt.

Nach der Behandlung der Fische sollten mehrere großer Wasserwechsel von min. 80% durchgeführt werden. Auch eine Filterung über Aktivkohle hilft um restliches Kupfer sicher zu entfernen. Erst dann sollte man die Garnelen wieder zu den Fischen setzen.

Ein weiterer Tipp ist, dass man das Leitungswasser erst eine Zeit lang in den Abfluss fliessen lässt, bevor man das Wechselwasser abfüllt oder direkt ins Aquarium mit den Garnelen einfüllt. Dadurch nimmt man nicht das Wasser, dass schon seit einiger Zeit in den Leitungen aus Kupfer steht und dadurch schon Teile des Kupfer gelößt hat.

Zu wenig Sauerstoff im Aquarium

Ein weiteres Problem, was zum Tode der Tigergarnele führen kann, wäre zu wenig Sauerstoff im Aquarium. Dies tritt meist in Garnelenaquaien auf, die wenige oder keine Pflanzen enthalten. Eine mangehhafte Wasserbewegung durch den Filter und eine Kahmhaut auf der Wasseroberfläche verstärken das Problem.

Tigergarnelen kommen meist aus sehr schnell fließenden Bergbächen. Das Wasser in solchen Bächen enthält, durch die ständige Bewegung, sehr viel Sauerstoff. Die Tigergarnelen im heimischen Aquarium benötigen daher einen erhöhten Sauerstoffgehalt im Wasser, um überleben zu können.

Um den Sauerstoffgehalt im Garnelenaquarium zu erhöhen gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine Möglichkeit wäre hier ein guter Pflanzenwuchs. Die Pflanzen erzeugen beim Wachsen sehr viel Sauerstoff, den sie an das Wasser abgeben.

Pflanzen wachsen gut

Eine andere Variante wäre eine künstliche Belüftung. Ob man diese jedoch durch einen Sprudelstein oder durch einen Aquarienfilter, der mit einem Luftheber betrieben wird, realisiert bleibt jedem Aquarianer selbst überlassen.

Weichmacher

In vielen Materialien sind Weichmacher enthalten. Auf Weichmacher reagieren Tigergarnelen sehr empfinlich. Man sollte daher bei allen verwendeten Materialien darauf achten, dass keine Weichmacher enthalten sind.

Weichmacher im Aquarium

Was sind Weichmacher ?

Weichmacher oder auch Stabilisatoren genannt, sind Zusätze die in einigen Kunststoffen vorkommen. Zu ihnen zählen auch giftige Farben. Kunststoffe, die Weichmacher enthalten, könnten zum Verenden von Garnelen führen. Gerade Wirbellose, wie die Tigergarnelen, reagieren auf diese gelösten Stoffe die durch Weichmacher ans Wasser abgegeben werden, sehr empfindlich.

Verwendbare Kunststoffe ohne Weichmacher

Es gibt sehr viele Kunststoffarten die sich in einem Aquarium mit Garnelen bewährt haben und keine Gefährdung für Tigergarnelen darstellen. Die Aquarienindustrie stellt schon viele Gegenstände her, die in Aquarien bedenkenlos verwendet werden können.

Als Leie kann man schon an der Bezeichnung von Kunststoffen erkennen, dass man diese in Aquarien mit Tigergarnelen verwenden kann.

Materialien mit folgende Kennzeichnungen können bedenkenlos verwendet werden:

  • PP = Polypropylen
  • Kennzeichnung Gabel/Messer = Lebensmittelecht
  • PMA = Polymethacrylat (z.B. Acryl)
  • PUR = Polystyrol (z.B. Styropor)

Was mache ich, wenn ich bei einem Kunststoff bezüglich Weichmacher Bedenken habe?

Ein einfacher Test auf Weichmacher

Im Prinzip sehr einfach, die Geruchsprobe. Alle Kunststoffe die Weichmacher enthalten, können mit dem Geruchssinn der eigenen Nase wahrgenommen werden, selbst bei einer vielfachen Verdünnung von Weichmachern.

Dieser Test liefert zwar keine 100%-ige Sicherheit, doch liefert er bereits erste Hinweise darauf, dass Weichmacher enthalten sind.

Ein weiterer Test

Eine weitere Möglichkeit wäre es, wenn man einen 10L Eimer (oder auch größeres Gefäß) nimmt und dieses mit Wasser füllt. Dann gibt man den Kunststoff hinein, den man auf Weichmacher testen möchte. Zudem gibt man noch einige Wasserflöhe hinzu. Schwimmen am folgenden Tag immer noch viele Wasserflöhe im Eimer ist der Kunststoff unbedenklich für Tigergarnelen.

Ich bin immer noch unsicher

Habe ich immer noch Bedenken einen Kunststoff in meinem Aquarium mit Tigergarnelen zu verwenden, so kann ich den Kunststoff versiegeln. Hier verwendet man genau nach Anleitung ein Zweikomponenten-Epoxidharz. Zwei Teile aus Binder und Härter schließt den Kunststoff ein. Dieser gibt dann keine giftigen Stoffe an das mehr Wasser ab. Wichtig ist, dass man diese Versiegelung aus Epoxidharz mindestens eine Woche aushärten lässt.

Die Blaualge

Blaualgen sind eigentlich keine richtigen Algen, sondern Bakterien. Eine Ursache für Bakterien sind zu hohe Nitratwerte, die wiederum auf eine hohe Wasserbelastung zurückzuführen sind.

Nachgewiesen ist das fast alle Arten der Blaualgen sehr unterschiedliche Toxine produzieren. Diese Gifte haben tötlichen Auswirkungen auf die Tigergarnele.

Blaualgen (Cyanobakterienen-Arten) scheiden Neurotoxinene (Nervengifte) aus, die zur Atemlähmung der Garnelen und dadurch zum langsamen Ersticken der Tigergarnelen führen.